AfD: Stauffenberg ist ein Held der deutschen Geschichte
Berlin, 2. August 2018. Mit größtem Befremden haben der Bundesvorstand der Alternative für Deutschland, der AfD-Landesvorstand Niedersachsen und der Bundesvorstand der Jungen Alternative die Facebook-Veröffentlichung von Lars Steinke zum Thema Widerstand gegen Hitler durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg zur Kenntnis genommen.

AfD-Bundessprecher Prof. Dr. Jörg Meuthen:
„Die Äußerungen des Herr Steinke sind komplett inakzeptabel, offenbaren ein absurdes Geschichtsverständnis und haben in der AfD absolut nichts zu suchen. Der Bundesvorstand wird sich zu Beginn der kommenden Woche mit der Angelegenheit befassen.“

AfD-Bundessprecher Dr. Alexander Gauland:
„Solche Äußerungen sind ein bodenloser Schwachsinn. Stauffenberg ist ein Held der deutschen Geschichte. Steinke hat sich für die AfD disqualifiziert. Er sollte ausgeschlossen werden“.

Niedersachsens AfD-Landesvorsitzende Dana Guth:
„Der Landesvorstand stellt hierzu klar, dass diese Meinung in all ihrer Absurdität weder die Meinung des Landesvorstandes der AfD-Niedersachsen widerspiegelt, noch die der AfD insgesamt. Claus Schenk Graf von Stauffenberg versuchte, mittels seines Attentates einen wahnsinnigen Krieg zu beenden. Er und seine Mitverschwörer versuchten unsägliches Leid zu beenden, ohne Rücksicht auf das eigene Leben, selbst ohne Rücksicht auf das Wohl der eigenen Familien. Von Stauffenberg steht mit seinem Namen für sich und viele andere Offiziere und Zivilisten, die sich nicht mit dem Eid auf Hitler herausredeten. Sie stehen für die richtige Seite der deutschen Geschichte.“
JA-Bundesvorsitzender Damian Lohr:
„Der Text Lars Steinkes widerspricht eklatant den Wertvorstellungen der Jungen Alternative für Deutschland. Man muss die Person Stauffenberg nicht auf ein Podest stellen, aber wer die völlig anwidernde Behauptung aufstellt, Stauffenberg wäre ein Feind und Verräter des deutschen Volkes, der hat in der AfD und der Jugendorganisation der Partei definitiv nichts verloren.“

Jens Kestner: „Die „Junge Alternative“ in Niedersachsen führen zu wollen, bedeutet auch, Verantwortung zu tragen. Dieser kam und kommt Herr Steinke nicht nach!“
Mehr „Bärendienst“ als „Dienst für die Allgemeinheit“
Woran wird die AfD von der Gesellschaft, den Menschen, den Unentschlossenen und den Verzweifelten einer etablierten Politik gemessen? Natürlich an den Inhalten, aber auch an Formulierungen, der Wortwahl und den Aktivitäten. Und natürlich bietet die AfD Angriffspunkte, weil sie immer und immer wieder den Finger in jene Wunden legt, die von den etablierten Parteien zu verantworten sind. Doch eben weil das so ist und weil die AfD derzeit Monat für Monat mehr Menschen als echte Alternative erscheint, sind Aktionen wie die des Herrn Lars Steinke kontraproduktiv und sind ein Bärendienst an ehrlicher Arbeit der Mandatsträger. Den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg als „Verräter“ und „Feigling“ zu bezeichnen, ist schlimmer als nur ein entschuldbarer Fauxpas. Jens Kestner, AfD-Bundestagsabgeordneter, über die Aktivitäten des Lars Steinke in Kestners Wahlkreis:
„Wir reden hier nicht über ein einmaliges Fehlverhalten. Im Jahr 2016 war uns dem Kreisverband Northeim, bereits der Geduldfaden wegen Steinkes Aktivitäten gerissen.
Gegen Steinke wurde ein Hausverbot ausgesprochen. Leider scheiterte das damalige Parteiausschlussverfahren an Personen, die heute noch Herrn Steinke mit bezahlter Arbeit kontraproduktive, also parteischädigende Aktionen durchführen lassen. Mehr Bärendienst geht nicht und nun muss mal Schluss mit Lustig sein!“ fordert Kestner.
Jens Kestner
Mitglied des Deutschen Bundestages
Für mich, der ich versuche, jungen Menschen unsere Ziele und Vorstellungen eines besseren Deutschlands nahe zu bringen, sind derartige Äußerungen Steinkes nicht nur kontraproduktiv, sondern schrecken jene Jugendlichen ab, über unsere AfD nachzudenken, die in uns eine echte Alternative zur desaströsen Politik der Etablierten sehen. Wir wollen überzeugen, argumentieren und uns ehrlich den Gegenwartsproblemen stellen. Mit dem, was Steinke da von sich gegeben hat, wird uns und wird mir das Vermitteln einer wählbaren AfD-Politik nicht gerade leichter gemacht. Die Europawahl steht an und wir (oder einige von uns) haben noch nicht begriffen, dass uns jede dadurch verloren gegangene Stimme fehlen könnte. Für mich sind Steinkes Sätze inakzeptabel und nicht mit einem „So aber nicht!“ abgetan.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autoren selbst verantwortet
und geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.
Armin-Paul Hampel und Jens Kestner: „Diese Äußerungen disqualifizieren Steinke und nun muss der Landesvorstand konsequent handeln!“
Die AfD-Bundestagsabgeordneten Armin-Paul Hampel und Jens Kestner sehen in den
Äußerungen des Landesvorsitzenden der „Jungen Alternative“, Lars Steinke, der den
Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg als „Verräter“ und „Feigling“
bezeichnete, eine nicht zu entschuldigende Entgleisung, die auf Steinkes Gesinnung
schließen lasse. Auch der Satz, dass das „…gescheiterte Attentat vom 20. Juli 1944 der
beschämende Versuch eines Feiglings gewesen sei, die eigene Haut vor dem
kommenden Sieger zu retten“, zeige deutlich, dass Steinke als Landesvorsitzender der
„Jungen Alternative“ ungeeignet ist. Er stellt eine verbale Verführungsgefahr für viele
ehrlich engagierte junge Menschen dar, die ihre Heimat mit Patriotismus und
Rechtsstaatlichkeit in eine bessere Zukunft begleiten möchten.
Armin-Paul Hampel: „Es wird Zeit, dass der niedersächsische AfD-Landesvorstand
endlich konsequent reagiert, um weiteren Schaden von der Partei abzuwenden. Ich
weise darauf hin, dass der Landesvorstand, dessen Vorsitzender ich damals war, schon
im Mai 2016 aufgrund ähnlicher Vorfälle ein Parteiausschlussverfahren gegen Lars
Steinke angestrengt hatte. Dieses Verfahren wurde wegen der ablehnenden Haltung
der zuständigen Göttinger Kreisvorsitzenden Dana Guth, sowie der monatelangen
Nichtbefassung durch den damaligen Landesschiedsrichter Klaus Wichmann (heute
stellvertretender Vorsitzender des Landesvorstands und parlamentarischer
Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag), zu keinem
erfolgreichen Ende gebracht. Völlig unverständlich war und ist es für mich, dass Herr
Steinke von den oben genannten Personen nach dem erfolgreichen Einzug in den
Landtag, eine Anstellung in der AfD-Landtagsfraktion erhielt.
Natürlich ist die Person Steinke aufgrund der Äusserungen inakzeptabel. Es richtet aber auch Schaden an, wenn Herr Hampel seine internen Querelen in seinem Kommentar öffentlich macht. Das sollte man dann doch wohl intern regeln können, auch wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Nach Einigkeit zu rufen und dann selber Dissense öffentlich zu forcieren ist nicht in Ordnung.
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