Zeichen setzen

 

Vorher: Deutsche Nationalmannschaft will bei WM „Zeichen setzen“

Nachher: Deutsche Mannschaft wird nach Ausscheiden aus der WM dafür verspottet

In einem Land mit 82 Millionen Fußballexperten erlaube ich mir auch ein paar Worte zur WM.

Jede Weltmeisterschaft ist im Geiste ein Kind der Olympiade

und trägt in sich auch den olympischen Geist!

Zu jedem Zeitpunkt gibt es auf der Welt Meinungsverschiedenheiten,

Konflikte und sogar Kriege.

Es entspricht dem olympischen Geist, dass die Teilnehmer aller Länder die Konflikte während des Turniers ruhen lassen und sich als „Gleiche“ nur den jeweiligen Spielregeln unterwerfen.

Das nennt man neudeutsch „Fair Play“.

Neben den sportlichen Spielregeln gibt es auch die Regeln für einheitliche Bekleidung, Trikots, auf dem Platz.

Manuel Neuer wollte, im Einvernehmen mit der Mannschaftsleitung und dem DFB, diese Spielregeln beugen oder brechen und konnte erst mit der Androhung einer „Roten Karte“ gestoppt werden. Erst dann verzichtete er auf seine individuelle ONE-Love-Armbinde.

Robert Habeck meinte dazu: „Ich hätte es riskiert“.

Dann hat man aus Trotz und Uneinsichtigkeit vor dem Spiel die Mund-zu-Geste gezeigt.

Das zeigt uns Zweierlei:

Beide haben sich vom Olympischen Geist verabschiedet.

Beide haben sich vom Fair Play verabschiedet.

Die Entscheidung der FIFA, das Tragen der ONE-Love-Armbinde auf dem Platz zu verbieten, wird vom woken Teil der deutschen Bevölkerung harsch kritisiert, und Herr Neuer wird als guter Held, der ein richtiges, notwendiges „Zeichen setzen“ wollte, unterstützt.

Fazit:

Offenbar werden Ideologien und Gesinnungen wichtiger als alle Regeln.

Recht“ hat nicht mehr derjenige, der sich an die Regeln hält, sondern derjenige, der die „richtige“ Gesinnung an den Tag legt.

Mich graust es bei dem Gedanken an ein solches Rechtsverständnis.

Alice Weidel hat vor einiger Zeit mal im Bundestag sinngemäß gesagt:

Die AfD ist nicht rechts, sondern es geht der AfD darum, was rechtens ist“.

Genau das ist der Punkt, ein regelbasiertes Zusammenleben beizubehalten, zu fördern und zu stärken. Da ist noch viel zu tun!

Christoph Cless

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