Gedanken zum Jahresende 2022

Ein Leserbrief der erst jetzt in der Redaktion eintraf.

Gedanken zum Jahresende 2022, geboren durch viele persönliche Gespräche:

Gedanken zum Jahresende 2022, geboren durch viele persönliche Gespräche:
„Wir werden einander viel verzeihen müssen“, so der Titel des Buches von Jens Spahn.
Wirklich? Müssen wir? Ich störe mich massiv an dem Wort MÜSSEN. Woher nehmen Politiker diese verbale Präpotenz, von uns müssen zu fordern? Wir müssen 1,5 Meter Abstand von anderen Personen halten, wir müssen Maske tragen, wir müssen auf soziale Kontakte verzichten, wir müssen uns klar von den Rechten distanzieren, wir müssen gendern, wir müssen Waffen in die Ukraine liefern, die Ukraine muss gewinnen, wir müssen Putin stoppen, wir müssen CO2 einsparen, wir müssen mehr E-Autos fahren, wir müssen mehr Photovoltaik auf den Dächern unserer Häuser installieren, wir müssen auf Wärmepumpen umsteigen, wir müssen alle gemeinsam mit den hohen Energiekosten leben, wir müssen frieren bei 19 Grad, wir müssen „unsere“ Klimaziele einhalten, und so weiter, alles unter dem Deckmantel der Solidarität! Und mittlerweile auch gedeckelt durch zahlreiche neue Gesetzesänderungen, die sich wie ein Blätterwald im Herbst über uns ergießen. Es wurden innerhalb eines Jahres neue Straftatbestände erfunden, die an Absurdität kaum zu überbieten sind. Unter fadenscheinigsten Begründungen und schwammigsten Definitionen.
Ich bin, heute würde man sagen streng, mit klaren Regeln, Grenzen und Benimmkodex in einer Mischung aus konservativen und nach damaligen Gesichtspunkten progressiven Grundsätzen erzogen worden. Vieles davon habe ich auch während des Aufwachsens meiner Kinder so praktiziert, durchgesetzt und weitergeführt. Dadurch gab es auch in deren und meiner Kindheit immer wieder mal ein MUSS. Nur haben bei uns zusammengenommen 4 Kindern in dem Fall, die MUSS niemals die Größenordnung einer Kleinstadt eingenommen (sollte jedes MUSS beispielsweise das Ausmaß einer Walnuss haben), wie es mittlerweile der Fall ist. Wir fühlen uns so fortschrittlich, tolerant, weltoffen, woke, rücksichtsvoll, hilfsbereit, mitfühlend, weise, gelehrt und intelligent. Ach ja? Wären wir das, bräuchten wir kein reglementiertes MÜSSEN durch irgendwelche geschichtsvergessenen, ungebildeten, selbstherrlichen Regierungsdespoten. Das Beste daran, wir bezahlen diese ganze Utopie auch noch wie verrückt. Und demnächst auch noch die Erweiterung des Tempels der Verhöhnung mit der Kanzleramt Erweiterung. Blöder oder dämlicher geht es wirklich nicht mehr!
Was überhaupt werden wir verzeihen müssen? Die massiven Grundrechtseinschränkungen, auf deren Grundlage ja nun wundervolle neue menschenrechteinschränkende Gesetze in
Eilgeschwindigkeit durchs Parlament gejagt wurden? Die Diffamierung von Millionen Mitbürgern, die sich auf die Hinterfüße gestellt und auch jede sinnbefreite Prügelei durch überbordende Polizisten und grenzüberschreitende Beleidigungen durch Panik beseelte Mitbürger, allen voran das hohe Haus des Plenarsaales, erduldet haben? Die Wahlversprechen vor der Bundestagswahl, die nach den ersten Hochrechnungen dem Scholz’schen
Kurzzeitgedächtnisverlust zum Opfer gefallen sind? Die versprochene Freiheit durch die Verarschung mit dem Genexperiment, das viel zu viele Menschen ohne Not und Risiko in
schwerste Krankheiten oder gar den Tod getrieben hat? Die in unvergleichbarem Tempo voranschreitende sagenumwobene Energiewende, die unzählige Mitmenschen und Unternehmer in den wirtschaftlichen Ruin treibt und jeden einzelnen auf Sicht jahrzehntelang aufgebauten Wohlstand kostet? Die Flut durch Facharbeiter, die (inzwischen täglich, aber natürlich nur als Einzelfälle zu betrachten, what a shame) Messer schwingend durch unsere Innenstädte ziehen oder als ganze Clans ein Feuerwerk zünden, nachdem die Polizisten untätig aus deren Villen wieder abziehen mussten? Die Ausgrenzung von hinterfragenden Menschen?
Hass und Hetze, von uns nie erlebte Spaltung der Gemeinschaft? Die inzwischen gesellschaftstauglichen Begrifflichkeiten Nazi, Schwurbler, Rechter für ein Gros der Bürger aus der Mitte unserer Gesellschaft dieses Landes? Was davon? Und diese Aufzählung lässt sich unendlich fortsetzen.
Ja, ich bin konservativ, ich stehe ein für das Bild der Familie, für Toleranz gegenüber andersdenkender und anderslebender Mitmenschen, ich stehe ein für Werte, für Moral, für den Erhalt unserer wunderschönen deutschen Sprache, die so viel mehr bietet, als wir bereit sind zu nutzen, für Nächstenliebe, für ein Füreinander Dasein, für unsere Kinder und ein lebenswertes Altwerden, für ein leben und leben lassen, für Rücksichtnahme und Nachsicht, ich stehe für Mann und Frau ob alt oder jung.
Ich bin NICHT für Indoktrinierung durch Kultur- und Sprachverunglimpfung, NICHT für illegale Einwanderung, NICHT für eine Ausrottung unserer Werte und den Ersatz durch uns fremde Werte, NICHT für die Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung zum Wohle des Sozialstaates,
NICHT für die staatlich großzügig subventionierte Käuflichkeit der angeblichen Freiheit (die uns alle immer mehr enteignet!), NICHT für Frühsexualisierung im Kindergarten, NICHT für Hormontherapien bereits bei 8-jährigen und ich stehe NICHT für 73-dröftel Geschlechter.
Nach heutigen Gesichtspunkten bin ich rääächts. Nach meinem Dafürhalten bin ich die Mitte der Gesellschaft. Ich lasse mir nicht von einer Minderheit, die unser Miteinander durch Klimaterrorismus, Gendersprachdurchfall, Ökodiktatur, Demokratieverdrehung, Kulturabschaffung und Volksverblödung zerstört, vorschreiben, wie meine Lebenseinstellung zu betiteln ist. Vielmehr sollten solche stark gestörten Persönlichkeiten mal beginnen, sich selbst auf diesem Lichtstrahl der Extreme einzuordnen. Und wir alle dürfen uns überlegen, wer die wirklich Rechten in diesem Land sind. Die paar Verpeilten, die laut unterdrückend ihren Dummfug propagieren, oder wir, die wir dafür nicht empfänglich sind. Und sind die reinen Mitläufer, die sich diesem Werbefeldzug zum Umbau unseres Daseins unterwerfen, sich nicht dagegen wehren, die Klappe halten und diesen Genderschwachsinn auch noch ohne Überzeugung austrompeten, tatsächlich die zitierte Mitte der Gesellschaft und die Mehrheit? Es
möge sich jeder, der sich die Zeit nahm, das hier zu lesen, bitte mal im Spiegel betrachten und sich diese Frage stellen.
Mein Fazit lautet, ich werde nichts verzeihen MÜSSEN! Ich werde lediglich, wie bisher, nicht mitmachen. Ich werde mich, wie bisher, so laut es mir möglich ist, dagegen positionieren. Ich werde, wie bisher, nicht schweigen. Und ich werde nichts verzeihen MÜSSEN, weil es nicht verzeihbar ist! Nichts von all dem, was u. a. Sie, Herr Spahn, uns angetan haben, kann für mich jemals auf die Agenda Verzeihung kommen. Will ich verzeihen? Vielleicht, eines Tages auf dem Pfad ins nächste Leben könnte da ein Funken des Wollens aufblitzen. Nur im Gegensatz zu unseren Politclowns werde ich nichts versprechen, was ich morgen wieder vergessen habe!
Allen einen hoffnungsvollen Rutsch ins Jahr 2023! Die Pandemie ist vorbei und alles andere schaffen wir auch noch (ab).

J.F. Schneider

29.12. 2022

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1 Kommentar

  • Mit F. J. S. könnte man den Brief auch unterschreiben, wobei man annehmen müsste, daß es ein Buchstabendreher sei und keinen geringeren Autor über das infantile Deutschland hier schreibt als Franz Josef Strauß(er möge auferstehen). Hier hat sich ein Mensch ausgeschüttet, dem man jeden Punkt und jedes Komma nachfühlen kann. Das befreit und rüstet einen auf. Denn wer von uns erkennt nicht den offensichtlichen Webfehler unserer Demokratie, die im fötalen Entwicklungsstadium verharrt ist und als Abort enden kann und vermutlich auch wird, und uns so ohnmächtig erscheinen läßt.
    Nur, wie und was sollten wir praktisch tun? Ich bin dazu übergegangen im Supermarkt Selbstgespräche zu führen (mein Alter macht mich glaubwürdig dafür und der Inhalt trifft die Herzen der Mitmenschen) und beim Treffen von Bekannten und entsprechenden Unterhaltungen lasse ich meine unmittelbare Umgebung daran teilhaben. Wie eben auch Julian Reichelt sagt: “Sie sind nicht allein mit Ihrer Meinung”. Also ein kleiner Mutmacher für Dritte, der Rest wird übers Portemonnaie durch Lindner gesteuert. Und die gelesene “Junge Freiheit” wandert nicht in den Müll, sondern in die Einkaufswagen (nicht unbedingt dort, wo auch Zeitungen verkauft werden) oder einen sonstigen Briefkasten bei zuvor neutralisierter Absenderangabe. Ansonsten geht alles seinen sozialistischen Gang, um es im proletarischen Latein zu sagen oder doch besser: per aspera ad astra.
    Denn nach der Nacht kommt stets das Licht.
    Judith, Du bist nicht allein!!!!!!!

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