AfD-Politiker in Syrien

… und wieder einmal ist die AFD in den Schlagzeilen. Dieses Mal geht es um den Besuch einer Delegation in Syrien. Wer mehr wissen möchte …

 

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-03/damaskus-syrien-reise-afd-kritik-spd-cdu?google_editors_picks=true

Wie immer kritisieren die Altparteien. Das Regime würde aufgewertet …

Man will überprüfen wer die Reise bezahlt …

In 2016 hatte ich eine besondere Situation. Ein in Goslar lebender Syrer, den ich seit zwei Jahren kannte, sprach mich auf die Gründung einer GmbH an. Es war Januar. Die GmbH sollte für zwei syrische und in Syrien lebende Geschäftsleute gegründet werden.

Nachdem die Formalitäten mit einem Goslarer Notar geklärt waren ging es um eine Beglaubigung.

Da die Visaformalitäten einen längeren Zeitraum bedurften und eine Beglaubigung nötig war, flog ich Ende März 2016 nach Beirut, Libanon.

Die beiden Syrer traf ich dort und wir hatten einen Beglaubigungstermin bei der deutschen Botschaft.

Dort eingetroffen wurden wir an einer in Schlange von Menschen, die Asylanträge stellen wollten, vorbeigeführt.

Nach der Beglaubigung konnte ich nicht widerstehen. Aus Prinzip neugierig fing ich Gespräche an und fragte nach Asylgründen.

Überraschenderweise war der Krieg in Syrien überhaupt kein Thema. Einer wollte studieren. Was er studieren wollte wußte er nicht. Ein Anderer hatte Verwandte hier, die übrigens arbeitslos waren.

Zurück zu meinen beiden Syrern. Tatsächlich wurde das Geld für die GmbH Gründung überwiesen.

Man lud mich auch nach Damaskus ein und versicherte mir dort sei alles friedlich.

Im Laufe der nächsten Monate wurde ich dann plötzlich mit der Wiederbeschaffung eines in Schweden lebenden Bruders des einen Gesellschafters konfrontiert.

Der Paß wurde in Deutschland abgenommen und er reiste weiter nach Schweden, wo er dann Asyl und eine schwedischen Paß erhielt.

Natürlich war meine Frage an ihn „Wofür braucht er den syrischen Paß?“

Die Antwort: „Um seine Mutter in Syrien zu besuchen!“

Kurios dann auch als der in Schweden lebende Syrer 10.000 € auf das Firmenkonto überweisen wollte und ich sollte es nach Syrien weiter überweisen.

Er ist übrigens als Maler in Schweden tätig.

Ich lehnte den Geldtransfer ab und erstattete Anzeige. Diese wurde Anfang 2017 eingestellt.

Durch die Nähe zu Syrern und die gemachte Erfahrung hat sich mein Bild völlig umgekehrt.

Nun zurück zum Anfang.

Es ist gut sich ein eigenes Bild zu machen. Alle Informationen die wir bekommen sind gefiltert.

Häufig gekennzeichnet durch Tilgungen, Verzerrungen und Generalisierungen.

Warum also nicht nach Syrien reisen und sich aus erster Hand informieren?

Unser Eindruck ist das Land liegt in Schutt und Asche. Dem ist nicht so!

Weite Teile des Landes sind befriedet.

Ist es nun eine Aufwertung des Regimes Assad?

Ist es eine Aufwertung des Regimes Kim in Nordkorea, wenn dort eine südkoreanische Delegation eintrifft?

Ist Reden nicht besser als Schießen?

Ist es nicht gut, wenn sich Politiker ein eigens Bild vor Ort machen?

Freilich wird man der Delegation sehr viele gute Dinge gezeigt und gesagt haben.

Die Reise war trotzdem gut und angebracht.

Was unser Land braucht sind Akzente und „Alternativen“.

Ich danke den Leuten, die nach Syrien gereist sind.

Ralf Westhagemann

Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autoren selbst verantwortet

und geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.

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