Mitgliedermeinung

Meuthen, ein Name – nicht mehr.

Das ist so eine Stunde, von der man sagen kann, es hat sich mal wieder die Spreu vom Weizen getrennt. Man mag zu Meuthen stehen wie man will. Ein begnadeter Redner, übrigens wie viele in der AfD-Bundestagsfraktion und anderenorts, war er allemal.

Aber es scheint mit den Professoren, obwohl dieser akademische Lorbeer doch einiges verspricht, nicht immer weit her zu sein. Inhalte ihm vorzuwerfen wäre fehl am Platze. Konnte er doch sämtliche Oktaven der politischen Klaviatur bespielen. Auch jene Töne, die nicht unbedingt zur Kammermusik gehören, aber anderen von ihm in Inhalt und Tonalität nunmehr vorgeworfen werden. Diesbezügliche Vorhaltungen gegenüber Dritten fallen auf ihn zurück und zeigen einen geradezu erschreckenden Charakter. Die Beibehaltung seines Mandats im Europarlament – einst seiner Vorgängerin im Bundestag abgesprochen – ist Bestätigung genug.

Wie notwendig klare Worte und auch Überspitzungen in der Politik sind, um auch jenen Mitbürgern, die noch immer mit der Zipfelmütze umherlaufen, zu verdeutlichen, daß unser Land im Begriff ist verschachert zu werden, verstand Meuthen nicht weniger gut als jene, die ihm stets mißtraut haben.

Daß diese alles andere als gefehlt haben mit ihrer Einschätzung, belegt Meuthen nunmehr nicht nur mit seinem Austritt, sondern ein vielfaches mehr mit seinem Stil einer quasi Kronzeugenschaft des Verfassungsschutzes. Angesichts eines jeden Spiegels müßte es ihm die Schamesröte ins Gesicht treiben.

Und dies umso mehr, als gerade in dieser Zeit das ganze Ausmaß von der Zweifelhaftigkeit bis hin zur Verlogenheit in Sachen Corona und daraus resultierenden Notwendigkeiten scheibchenweise ans Licht kommt.

Meuthen ist gescheitert. Nicht an der AfD, sondern an sich und seiner möglicherweise ausgeprägten Ichbezogenheit. Politik ist permanente Konsenssuche und nicht Vorlesung vom Universitätskatheder herab. Insofern ist der Verlust ein Gewinn.

Der Schriftsteller Jean Paul soll einmal gesagt haben, daß der Mensch gut sei und nicht will, daß man vor einem anderen als ihm selber krieche. Er lebte in der Zeit der Romantik.

(aw)

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